Unser Sprinter 519 CDI 4x4

Zwischenfazit

Fernreise SUV statt Expeditionsmobil

Unsere Entscheidung

Wir haben mehrere Monate nach gebrauchten Fahrzeugen gesucht.

Uns verschiedene Unterlagen kommen lassen. Und einige wenige Fahrzeuge auch angeschaut. Nichts gefunden. Also blieb nur NEU.

Aber aus heutiger Sicht können wir zugeben, dass wir immer innerlich zu einem Neufahrzeug in der Transporter Klasse tendierten.

Das hatte sicher unterschiedliche Gründe, die nicht ausschließlich auf harten Fakten sondern auch auf Erwartungen basierten.

  • Probefahrt bimobil - Fahrzeuggröße ist aureichen
  • qualifizierter Händler fast vor Ort
  • Empfehlung Techniker bei S&G - Sprinter 519 CDI 4x4 ist das richtige Fahrzeug, auch für die Wüste
  • Image von Mercedes
  • Qualität der Fahrzeuge
  • weltweites Servicenetz
  • einziger Hersteller mit diversen 4x4 Fahrzeugen für Langzeitreisende G-Modell, UNIMOG, diverse (alte) Kurzhauber, ATEGO, Vario, Sprinter - know how und Unterstützung sollte im Konzern vorhanden sei
  • der versprochene weltweite Zuverlässigkeit (Quelle) des Sprinters

Transporter Alternativen

Auf die Abenteuer Allrad 2011 hatten wir mit verschiedenen Kabinenbauern gesprochen. Auch über das "richtige" Fahrgestell.

Wir dachten an IVECO Daily aufgrund der etwas besseren Geländetauglichkeit und dem höheren zulässigem Gesamtgewicht.

Oder dem Großtransporter Mercedes Vario. Fast ein Oldtimer in der Transporter Familie. Seit 1996 fast unverändert in der Produktion. Ein robustes und sehr bewährtes Fahrzeug.

Stabil wie ein LKW, aber auch mit vergleichbaren Fahrverhalten.

Um die Abgaswerte zu erreichen brauchten allerdings schon 2011 alle Neufahrzeuge AdBlue. Das wollten wir nicht. Damit war der Vario aus dem Rennen.

Mercedes Sprinter

Unser Wunschfahrzeug hätte sicher folgende Eigenschaften gehabt

  • die Geländegängigkeit des UNIMOG
  • das zulässige Gesamtgewicht eines 7,5 Tonners
  • das Fahrverhalten eines AUDI Q5 (unseres PKWs)

Wir glauben, dass der Sprinter für uns ein guter Kompromiss ist.

Der Sprinter war sicher nicht unser Traumauto.

Wir hoffen nur es entwickelt sich nicht zum Albtraumauto.


Die Entscheidung war mehr oder weniger eine Bauchentscheidung.

Man sagt dem Sprinter ein PKW ähnliches Fahrverhalten nach. Er gilt jedoch maximal als Schlechtwegefahrzeug, nicht als Offroader. Ich spreche daher auch gerne vom Fernreise SUV oder von unserem FerSUV.

Neben dem tollen Image hat Mercedes ein weltweites Servicenetz.. Dessen Qualität sich hoffentlich in der Realität bestätigt.

Offroad Eigenschaften

Bodenfreiheit, Böschungswinkel, Wattiefe, Geländeuntersetzung

Es gibt verschiedene Allrad Lösungen für den Mercedes Sprinter.

  • Oberaigner - der sogenannte "Werksallrad"
  • Iglhaut - die technisch sicherlich umfangreichste Lösung
  • Achleitner - diese Firma hatte seinerzeit zusätzlich die Umbauoption Mantra im Angebot

An dieser Stelle möchten wir kurz auf die Offroad Eigenschaften eingehen. Wir werden keine Offroad Abenteuer suchen, aber sie werden uns eventuell finden. Sei es ein toller Stellplatz auf feuchter Wiese, oder trockener Sand am wunderschönen Strand, eine Schlechtwetterperiode auf unbefestigten Straßen, Schnee in den Anden, oder oder.......

Im IGLHAUT Prospekt kann man gut die entscheidenden Merkmale zum Offroad Einsatz sehen. Wir haben kein IGLHAUT Umbau sondern "nur" den Werksallrad den die Firma Oberaigner an Mercedes liefert. Von daher sind unsere Werte nicht vergleichbar.

Mit freundlicher Genehmigung der Iglhaut GmbH

Weitere Informationen von Mercedes, den Herstellern oder der Fachpresse über den Allrad Sprinter findet man im download Bereich.

Technische Daten Werksallrad

Wendekreis                                  14,2 m

Bodenfreiheit Vorderachse           202 mm

Bodenfreiheit Hinterachse            179 mm

Böschungswinkel vorne                27°

Böschungswinkel hinten               14-21°                       

Bauchfreiheit                                21° oder 335 mm       

Wattiefe                                        600 mm                       

Fahrzeuganhebung                     VA 120 mm, HA 45 mm 

Der Unterschied allein der technischen Daten ist nicht unerheblich.

Das ist wirklich geländegängig - UNIMOG & G-Klasse

© A. Kleinhanss
© A. Kleinhanss

Jetzt versteht man im Vergleich den Unterschied zwischen einem "Schlechtwegefahrzeug" und einem echten Offroader.

Auch das ist erheblich mehr als ein Sprinter jemals kann...

Bestellung

Ein Transporterfahrgestell zu bestellen ist nicht ganz so einfach wie einen PKW.

Beim PKW habe ich analog eine Preisliste. In der Regel auch mit der insgesamt verfügbaren Sonderausstattung.

Oder einen elektronischen Konfigurator der mir auch hilft wenn bestimmte Sonderausstattungen nicht kombinierbar sind.

Beim Transporter gibt es auch Preislisten. Beim Händler oder zum download.

Die aber nicht alle Optionen zeigen (können), die Möglichkeiten sind zu zahlreich.

Ausführlicher sind die Konfiguratoren. Aber auch die kennen nicht die ganze Wahrheit. Die hat nur der Verkäufer auf seinem Rechner.

Wir hatten mehrfach über unsere Reisepläne und Anforderungen an das Fahrgestell gesprochen. Und sowohl von der Niederlassung Hamburg als auch vom Autohaus Tesmer Angebote erhalten.

Als ich jedoch am 30. November bestellen wollte, gab es doch noch Optionen die ich bisher nicht kannte. Es wurde also ein etwas längeres Gespräch.

Hier die Auftragsbestätigungen vom 5.12 sowie vom 16.12 im Vergleich.

Anmerkungen zur Bestellung


Der direkte Vergleich der Ausstattung eines vergleichbaren Sprinters zeigte welche zusätzlichen / anderen Alternativen möglich gewesen wären. Nachstehend die aus unserer Sicht sinnvollen.

  • AR3 - Achsübersetzung - kürzere Übersetzung 4,727 statt 4,182
  • C95 - Wegfall Unterfahrschutz - war bei mir auch nicht nötig, da die Kabine die Funktion übernimmt
  • JW2 - Entfall Lampenausfallkontrolle - die meldet bei mir ständig einen Fehler, Deaktivierung soll etwa 150 € kosten
  • RR7 - Tirefit + Kompressor - hatte ich, aus welchen Gründen auch immer, abbestellt, hätte aus heutiger Sicht Sinn gemacht
  • F28 - Podest mit Türen; das Fahrerhaus hat kein Dach. Hätte sich auf dei Gesamthöhe bei ansonsten gleichen Maßen des Alkoven günstig ausgewirkt. Wäre gut gewesen ich hätte diese Option gekannt.
  • VD3 - Dachverkleidung Kombi bis 8 Säule - siehe F28

Geändert bzw nachbestellt habe ich folgende Positionen;

  • AL1 - Hinterachse für nachträglichen Luftfedereinbau - nicht benötigt, aber als Option sinnvoll
  • F81 - Spiegelhalter verlängert - mir war inbekannt dass es unterschiedlich lange Halter gibt; bei unserer Kabinebreite hätten wir neue bestellen müßen
  • LV6 - Vorrüstung elektr. Umfang 3. Bremsleuchte - kannte ich nicht
  • S87 - Fahrersitzkasten niedrig - wurde "vergessen"
  • S90- Entfall Fahrersitz - wurde ebenfalls vergessen
  • E43 - Anhängersteckdose - Entfall, da absolut überflüssig
  • E57 - Elektrik für Anhängersteckdose - sinnvoll für Aufbauelektrik
  • Fr7 - Vorrüstung Elektrik Rückfahrkamera
  • M94 - Fahrzeug ohne Geschwindigkeitsbegrenzung EG (Tempo 90) - Wohnmobile dürfen schneller fahren als LKW

Einige Optionen waren ab Werk nicht zu bestellen.

Dazu findest Du einiges in den Modifikationen.

Was hat sich - aus heutiger Sicht und etwa 17.000 km - als überflüssige oder fehlende Option gezeigt:

Obwohl ich im PKW die Automatik schätze, habe ich beim Sprinter darauf verzichtet. Ich glaubte - und mir wurde auch nicht widersprochen - dass Allrad und Automatik nicht zueinander passen. Heute weiß ich es besser,

Unser Werksallrad hat keine festen Differentialsperren. Sondern das sogenannte 4ETS System. Das greift auf die Bremsen zu, wenn einzelne Räder durchdrehen, uns stellt so die Traktion wieder her.

Damit das funktioniert muss man aber auch bei durchdrehenden Rädern am Gas bleiben. Was natürlich bei Automatik einfacher zu machen ist.

 

Ich habe bei dem Händler hauptsächlich aus 2 Gründen bestellt

  • Umsatz bleibt vor Ort (think global, act local)
  • örtlicher Bezug = bessere Betreuung
  • bevorzugte Behandlung beim Service
  • der Verkäufer kennt unsere Pläne im Detial, ist elber Wohnmobilist und wird mir das sinnvollste Angebot machen

Das man mit fast 60 Jahren noch so blauäugig sein kann....

Mit über 30 Jahren Erfahrung als Verkäufer sollte ich es besser wissen.

 

Einen anderen Srinterfahrer hat der lokale Händler gebeten beim Aufbauer zu kaufen. Als Händler hätte man Interesse am Service, aber nicht am Neuwagenverkauf.